Landstreicher (1986)

Robert Weninger


„Ehe alles von Beton bedeckt ist,
die letzten Landstreicher im Großstadtdschungel verschwunden sind, verwunschen, versunken;
ehe das Land also im Sinne von Landschaft, Idylle,
von Weite und Genügsamkeit
an den Rand wuchernder Fassaden gerückt ist, erdrückt wird,
aussichtslos monströs;
bevor das Grün nur mehr aus zweiter Hand quillt,
ist es mehr als angebracht, auszubrechen.
Auszubrechen aus raumgeordneten Rastern, aus schmematischen Pflastern, aus standartisierten Normen und Formen, aus Sachzwängen, die letztlich nicht mehr nur die Sachen, sondern auch die Menschen (be)zwingen.
Es gilt das Land neu zu durchstreifen, zart zu begreifen, zu streicheln,
Immer wieder streicheln, Streichen wir alles andere“